Der einfachste Weg, gesund zu bleiben? "Esst mehr Gemüse!"
Experten sprachen beim Eferdinger Ernährungsforum über die Bedeutung von pflanzlichen Lebensmitteln für die Gesundheit.
Gänseblümchen-Extrakt bei Diabetes, Broccoli gegen Bluthochdruck? Welche Rolle Pflanzen, Obst und Gemüse in der Prävention von Zivilisationskrankheiten spielen, war das Thema beim Ernährungsforum Eferding, das gestern bereits zum dritten Mal im Schloss Starhemberg stattfand. Und auch heuer konnten die Organisatoren, Hausherr Georg Starhemberg (Campus Eferding), efko-Geschäftsführer Klaus Hraby und Otmar Höglinger, Leiter des Studiengangs für Lebensmitteltechnologie an der Fachhochschule Wels, international renommierte Vortragende gewinnen – und mehr als 150 interessierte Zuhörer im Festsaal des Schlosses begrüßen.
Bei den Fachvorträgen stand zum einen der Forschungsstand über die Wirkweise von pflanzlichen Inhaltsstoffen etwa bei der Therapie von Diabetes im Fokus. Zum anderen gab es auch Daten, die wissenschaftlich bereits klar belegt sind. "Studien zeigen etwa, dass der regelmäßige Verzehr von Obst und Gemüse das Leben verlängert", sagte Bernhard Watzl, Leiter des Max Rubner Bundesforschungsinstituts für Lebensmittel in Karlsruhe, wo man die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit erforscht. "Und zwar reden wir hier von 400 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst pro Tag." Wer das schafft, mache schon sehr viel richtig, so Watzl. "So einfach ist das: Esst mehr Obst und Gemüse!"
Länger und besser leben
Damit würde man nicht nur länger leben, sondern auch sein Krankheitsrisiko deutlich senken. "Das heißt, man hat nicht nur mehr Jahre, sondern auch mehr Jahre bei guter Gesundheit. Viele Krankheiten kommen so erst viel später oder sogar gar nicht", sagte Watzl.
Von Säften riet er ab: "Smoothies enthalten kaum mehr Ballaststoffe oder sekundäre Pflanzenstoffe, die sind kein adäquater Ersatz." Auch die Zubereitung spiele eine Rolle. "Bei manchen Gemüsesorten sind die Inhaltsstoffe in rohem Zustand nur begrenzt für uns verfügbar – bei Tomaten oder Karotten zum Bespiel. Deshalb lautet meine Empfehlung, einen Teil roh, einen Teil gekocht zu essen." Ob man Gemüse dabei brät, grillt oder kocht, sei nebensächlich. "Denn alles, was dazu führt, dass die Leute mehr Gemüse essen, ist gut."
Wer sich ausgewogen ernähre, brauche auch keine Nahrungsergänzungsmittel, darauf wies Doris Marko von der Universität Wien hin, die über Extrakte von Lebensmitteln wie aus Beeren oder Trauben forscht. Auch wenn die Regale in den Drogerien voll seien mit solchen Pillen oder Pulvern, in denen die Wirkstoffe sehr oft in sehr hohen Dosen konzentriert seien, "sehe ich derzeit keinen Vorteil darin", erklärte sie. Ein großes Problem hingegen: "Es gibt keine Studie über die Einnahme solcher Präparate in der hohen Konzentration über einen längeren Zeitraum." Außerdem sei auch über Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten viel zu wenig bekannt.
Und nicht vergessen, wenn man kein Selbstversorger ist, bzw. keine verlässliche Lieferquelle hat: periodisch den Verkäufer wechseln, um sich nicht mit schädlicher Chemie zu vergiften!
Ich glaube nicht, dass man von Smoothies generell abraten soll. Ich mach mir meine Gemüsesmoothies selbst - da kommt alles rein was der Gemüsegarten so hergibt: Blattsalat, Petersilie, Minze … Dazu eine halbe Avocado und ein kleiner Apfel. Schmeckt köstlich!
Dabei bleiben alle Pflanzenstoffe drin, warum soll das schlecht sein?
Glaub, da gings wohl eher um die gekauften Smoothies... Mach sie mir auch selbst, mal Gemüse-, mal Obstsmoothie... Wird ja alles frisch verwertet - verstehe auch nicht, warum das schlecht sein soll...
Endlich mal eine vernünftige Info zum Thema 'Ernährung'.
Aber auch hier stimmt nicht alles. Die Aussage: "Ob man Gemüse dabei brät, grillt oder kocht, sei nebensächlich." ist einfach falsch. Es ist nicht nebensächlich. Wie bereits erwähnt, werden einige Inhaltsstoffe erst durchs Erhitzen verfügbar. Bei Karotten genügt es, sie weich zu dünsten oder zu kochen. Tomaten dürfen eine ganze Stunde kochen, um für unsere Verdauung voll verwertbar zu sein. Gut für die Gesundheit sind Karotten und Tomaten auch in rohem Zustand.
Fisolen müssen in Wasser gekocht werden. Wenn man sie dünstet werden sie zäh. Bohnen und Fisolen sind in rohem Zustand sogar giftig. Getrocknete Bohnen müssen je nach Sorte 6 bis 12 Stunden eingeweicht und dann 30 bis 120 Minuten gekocht werden.
Mit Braten, Grillen und Frittieren sollte man immer vorsichtig sein. Gemüse enthält die wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Bei starker Hitze verwandeln die sich in die sehr schädlichen Transfette, ganz zu schweigen von den höchst bedenklichen gehärteten Fetten, die man womöglich verwendet.
Obst sollte frisch und roh verzehrt werden. Im Kompott aus der Dose oder Marmelade aus dem Glas sind kaum noch Vitamine und keine Enzyme mehr vorhanden.
Nicht zu vergessen: rohe Blattsalate sollten täglich den Speiseplan ergänzen.